Viele Fans von Videospielen und Online-Games haben wahrscheinlich längst erkannt, dass die sogenannten E-Sports wie eine logische Fortsetzung und Ergänzung herkömmlicher Sportbereiche fungieren. Und für echte Insider haben die digitalen Freizeitangebote bereits ihren sicheren Platz in der kulturellen Gesellschaft und sind aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Andere weniger technophile Leute sehen in Computerspielen oft nur Überbleibsel einer bestimmten Jugendgeneration, die sich von ihren Spielzeugen nicht trennen und erwachsen werden will. Noch Uninformiertere verbinden mit Gamern das gängige Klischee der vor sich hindaddelnden Zombies mit Tunnelblick. Sie ahnen nicht, dass E-Sports mit der richtigen Förderung bedeutend mehr sein kann, als nur rein private Freizeitgestaltung. Die klugen Köpfe wissen jedoch, dass Spielen an sich eine Voraussetzung für den Fortschritt der Menschheit ist.
Vielversprechende Unterstützung aus der Politik
Seitens der Politik gibt es bereits erste große Schritte in Richtung Anerkennung, wobei Zuschüsse im Sinne der Kulturförderung geboten werden. In Schleswig-Holstein wurde „Die Richtlinie über die Förderung des E-Sports“ erlassen, die bis 2021 für sinnvolle Projekte sogar ernsthafte finanzielle Förderungen ermöglicht. Schließlich bringen die Angebote im digitalen Entertainment tatsächlich viele Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen und fördern die Bildung von Gemeinschaften sowie die allgemeine Kommunikation.
„Bei Deutschen Meisterschaften oder nationalen Vergleichswettkämpfen sind bis zu achtzig Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, jedoch höchstens bis 10.000 Euro pro Maßnahme möglich. Bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie internationalen Vergleichswettkämpfen ist eine Förderung bis zu fünfzig Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, jedoch höchstens 50.000 Euro pro Maßnahme möglich.“
Konkret gefördert werden zum Beispiel die Einrichtung von Räumen für den E-Sports und Digitalisierung, Software, Hardware, Mobiliar. Aber auch Veranstaltungskosten können bezuschusst werden, sofern sie in Verbindung mit der Erlangung von Medienkompetenz insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Blick auf Mediensucht-Prävention zusammenhängen. Außerdem kann die Ausrichtung von und Teilnahme an E-Sports-Meisterschaften in Schleswig-Holstein gefördert werden, sofern sie keinen kommerziellen Ansatz verfolgen.
Die Gesellschaft kann sich eben nicht verschließen und die Zeichen der Zeit ignorieren, sondern muss in Sachen Digitalisierung und E-Sports in die Offensive gehen.