Neuer Schadstoffrekord und schmelzendes Polareis
Der CO2-Ausstoß dürfte sich nach den Prognosen einiger Wissenschaftler im nächsten Jahr auf ein neues Rekordniveau zubewegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Schadstoffausstoß 2018 um 2,7 Prozent erhöht. Das entspricht einer Kohlendioxidemission von 73 Milliarden Tonnen. Sie ist damit so hoch wie noch nie zuvor. Zu den Nationen, die für die meisten Emissionen verantwortlich sind, zählen China, die USA, die EU und Indien.
Die daraus resultierende Klimaerwärmung sorgt auch dafür, dass das Gletschereis schmilzt. Das gilt sowohl für das Polareis am Nordpol als auch für die heimischen europäischen Gletscher. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Grönlandeis in den letzten Jahrzehnten besonders drastisch geschmolzen ist. Die Schmelze ist größer als im letzten Jahrhundert. Auswirkungen hat dieser Umstand auch auf den Meeresspiegel. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist der Meeresspiegel dadurch allein im letzten Jahrhundert enorm angestiegen. Das führt langfristig zu Überflutungen von Küstengebieten und dem Versinken von kleineren Inseln im Pazifik.
Die Folgen des Klimawandels
Die Stadt Jakutsk in Sibirien ist eine der kältesten Städte der Welt. Dort leben jedoch 270.000 Menschen. Jetzt beginnt in dieser Region durch den Klimawandel der Permafrostboden aufzutauen. Das hat Konsequenzen für die gesamte Stadt. Denn durch den weicher werdenden Boden werden auch die Fundamente unterspült und Häuser drohen einzustürzen. Mittlerweile sind einige Bauwerke, die auf Betonstützen ruhen, bereits bis zu 40 Zentimeter tief in den Erdboden gesunken.
Der Klimawandel gefährdet auch die Gesundheit. Besonders Menschen, die in Städten wohnen, über 65 Jahre alt sind und an Herzkreislauferkrankungen leiden, sind stark hitzegefährdet. Durch immer mehr Hitzewellen steigen vor allem in den Städten die Temperaturen rasant an. Dies führt zu einer dauernden enormen Hitzebelastung.
Wetterextreme, wie sie derzeit gehäuft auftreten, können auch die Tierwelt gefährden. Vor allem in hochalpinen Gebieten wird durch plötzliche Warmlufteinbrüche die innere Uhr einiger Tierarten aus dem Gleichgewicht gebracht. Dazu zählen beispielsweise die Raufußhühner, das Birkhuhn und das Auerhuhn. Der Klimawandel betrifft vor allem jene Arten, die als Spezialisten gelten und weniger anpassungsfähig gegenüber Klimaveränderungen sind.
Der Global Risk Index gibt an, welche Länder in den letzten Jahren am meisten unter den Folgen von den durch die Erderwärmung ausgelösten Witterungsbedingungen litten. Dazu gehören Haiti, Simbabwe, die Fidschi-Inseln, Sri Lanka, Vietnam, Indien, Taiwan, Mazedonien, Bolivien und die USA. Letztere sind vor allem durch die Hurrikans sowie Waldbrände in Mitleidenschaft gezogen worden. Bolivien und Mazedonien mussten vor allem ausgedehnte Dürreperioden erdulden, während Indien und die Fidschi-Inseln sowie Sri Lanka unter Tropenstürmen und Überflutungen zu leiden hatten.
Viele der heutigen Tier- und Pflanzenarten sind ebenfalls vom Klimawandel betroffen. Jüngste Forschungen haben nun gezeigt, dass auch die Fruchtbarkeit von Tieren darunter leidet. So wurde bei Käfern, aber auch bei manchen Säugetierarten festgestellt, dass die männliche Fruchtbarkeit durch veränderte klimatische Bedingungen beeinträchtigt werden kann.
Dass der Klimawandel bereits im Gang ist, bezweifeln mittlerweile nur noch wenige Menschen. Darüber hinaus gibt es einige Fakten, die eindeutig für eine Klimaerwärmung sprechen. Rund 97 Prozent der Experten sind sich mittlerweile einig, dass der Klimawandel stattfindet und man ihm Einhalt gebieten sollte. Viele Wissenschaftler sind auch der Meinung, dass die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzt werden sollte. Nur dann könnten katastrophale Auswirkungen in Grenzen gehalten werden.
Auf jeden Fall sind die Auswirkungen der Erderwärmung bereits heute deutlich zu spüren. Auch in Zukunft müssen wir weiterhin mit Wetterkapriolen, starken Stürmen und enormen Niederschlägen rechnen.