Ein dunkler Wald, knarzende Äste und eine Legende, bei der sich die Nackenhaare aufstellen: Das Gruselgame Blair Witch sorgt seit Ende Juni auf der Nintendo Switch für Unbehagen und bringt einen Hauch Horror in die Gamingwelt.
Wer erinnert sich noch an den Kinoerfolg Blair Witch Project von 1999? Als Gründer des Found-Footage-Genres war der günstig produzierte Streifen ein echtes Meisterwerk in Sachen Marketing, Atmosphäre und Hype. Lange wussten Zuschauer nicht, ob die Legende nur erfunden ist oder doch ein Fünkchen Wahrheit dahintersteckt. Mit den nachfolgenden Filmen konnten die Produzenten nicht an den Erfolg des Erstlings anschließen, doch die düstere Magie des Streifens hält bis heute an.
Kontrolliere den Horror
Kein Wunder, dass sich die kreativen Masterminds von Blooper Team der Grundlage des Filmes angenommen und das passende Game dazu entwickelt haben. Für PC und PlayStation schon seit Herbst 2019 erhältlich, wurde das Spiel Blair Witch nun endlich für die Nintendo Switch veröffentlicht.
Als Polizist schließt sich der Spieler einer Suchaktion an, die nach einem verschwundenen Kind in den Wäldern Maines Ausschau halten. Nur mit einem treuen Hund an der Seite, einem Funkgerät, um Kurznachrichten des Suchtrupps zu empfangen, sowie einem kleinen Arsenal an Hilfsmitteln dringt man immer tiefer in das dunkle Dickicht, bis die Schatten und skurrile Formen ein ungewöhnliches Eigenleben entwickeln. Was ist ein Baum? Was ist Einbildung? Was ist reale Angst? Die Grenzen zwischen Visionen und wahren Geschehnissen verschwimmen.
Angst oder Mut?
Für schwache Nerven ist das Spiel nicht unbedingt geeignet. Minutenlang läuft man durch dunkle Passagen, die jedoch mit Schrecken aufwarten könnten und die Spannungsschraube mit jedem Schritt anziehen. Herzklopfen und schweißnasse Hände dürften garantiert sein. Mit einer Altersfreigabe ab achtzehn Jahren versehen ist erfahrenen Spielern deutlich, wo die Reise in Blair Witch hingeht: Augen zu und durch, ist in diesem Fall jedoch nicht die cleverste Taktik!